Tante Poldi und …. – Mario Giordano (16-18/2018)
… die sizilianischen Löwen
… die Früchte des Herrn
…. der Schöne Antonio
Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll… Der 1. Teil war ja noch recht gut. Eine Bayerin, die in Sizilien (bzw. auf) Ihren Lebensabend verbringen will (mit ganz eigener Vorstellung wie das auszusehen hat) mit Blick aufs Meer und den Ätna… soweit so schön. Nur dann verschwindet Valentino, ein Mann der ihr im Haus und Garten ausgeholfen hat und Poldi muss ermitteln, wohin er verschwunden ist und warum… denn davon versteht sie was.*..
Im zweiten Teil, wenn ich das mal mit meinen Worten zusammenfassen soll, soweit ich mich erinnere: Der Poldi wird das Wasser abgestellt, nein, nicht nur ihr, der ganzen Strasse. Poldi vermutet, dass das eine Nachricht der Mafia ist (denn von der Mafia versteht sie auch was). Der Hund ihrer Freundin wird vergiftet und die Poldi ist gleich wieder drin im ermitteln. So richtig in Fahrt kommt der Fall aber erst, als man inmitten der Weinreben eine ermordete Wahrsagerin findet und was hat das mit dem Mord an der Staatsanwältin zu tun und vor allem: wann gibts wieder Wasser? (Wenn ich das so lese frag ich mich grad wie das eine zusammenhängende Geschichte geben konnte… aber das ging sogar halbwegs.. )
Im dritten Teil allerdings wurde es meiner persönlichen Meinung nach absurd. Nicht nur das die Poldi illustre Leute kennt (also internationale Prominenz, die ihr entweder rein zufällig passend auf Sizilien begegnet oder die sofort am Apparat sind wenn Donna Poldina anruft und natürlich jeden Wunsch umgehend erfüllen), nö… auch ein hellseherisch begabtes Wunderkind konnte ihr durch Zeichnungen der Zukunft helfen.. und ein afrikanischer Zauber.. und überhaupt ist sie ja Geheimagentin… ach.. ehrlich *seufz*. So spätestens ab Mitte des 3ten Bandes hab ich nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Ich fand es zu geballt übertrieben (und ich hab noch jede Menge hier ausgelassen… ).. und nach dem 1ten Band hatte ich nicht damit gerechnet und für Fantasy fehlten mir die Drachen und die Adler… bzw. Orks und Elfen.
Soweit so gut. Was mir allerdings gefallen hat: im Rahmen der Mordermittlungen kommt die Poldi ganz schön rum. Unter anderem auch an den Kastanienbaum Castagno dei cento Cavalli. Den Baum gibt es offenbar wirklich und er ist jahrtausende alt.. Und ich meine: SIZILIEN… MEER… VULKAN etc pp. Irgendwie hab ich das Gefühl : ich muss da mal hin… und überhaupt. ;-). Vielleicht passieren solche Absurditäten auf Sizilien.. falls mir dann an einer Bushaltestelle ein 96jähriger mit einem „Deutschen Riesen“ auf dem Schoss begnet oder … oder… oder.. werde ich dann berichten.. (Falls es mir einfallt, wenn ich in 100 Jahren nochmal dort war.. ich war schon mal da.. aber da war ich 12 oder so..und wir waren nicht mal in der Nähe vom Ätna.. aber Zitronen- und Orangenbäume… schwärm… )
Ich hab grad mal geguckt: die Orte gibts.. Also für die Urlaubsplanung werde ich den Roman offenbar nochmal brauchen.. 😉
Und grad nochmal was geschaut: der Autor hat auch an der Cotton Reloaded Serie mitgeschrieben, die ich letztes Jahr durchgehört hab.. Witzig.. war mir vorher nicht aufgefallen. Und er schreibt offenbar für den Tatort.. (aber den guck ich nicht)
Ich hab das übrigens als Hörbuch gehört. Und ich war sehr erstaunt, dass es sich um eine gekürzte Version handelt. Ich glaube die Langfassung hätte ich abgebrochen…
Alles in allem: es ist ein Buch, es ist eine Geschichte. Ein Geschichte, bei der der Neffe als Chronist seiner Tante Poldi tätig ist und quasi ihre Kriminalfälle aufzeichnet. Es sind mindestens genausoviele Klischees drin wie bei den Eberhofer-Krimis (nur eben sizilianische… und hier zum Teil mit bayrischem Einschlag.. denn die Poldi kommt von dort). Ein paar kannte ich, ein paar halte ich für universell…;-) und der Rest… davon versteh ich nix*.
*Gefühlt in jedem Absatz kam „und davon versteht die Poldi was“ vor und wäre es ein Aufsatz gewesen wären wohl viele rote Anmerkungen „wdh“ am Rand gewesen.